Vor 90 Jahren: Rote Ruhrarmee zerschlägt faschistischen "Kapp-Putsch"
Nach der Schwächung des deutschen Imperialismus durch die Niederlage im I. Weltkrieg und durch die Ausstrahlung der siegreichen sozialistischen Revolution in der Sowjetunion stand der Kampf für eine sozialistische Revolution unter Führung der im Januar 1919 gegründeten KPD in Deutschland auf der Tagesordnung. Die Putschisten besetzten am 13. März 1920 die Berliner Regierungsgebäude und ernannten Kapp zum Reichskanzler. Die noch unter Waffen stehende Reichswehr unter dem sozialdemokratischen Reichswehrminister Gustav Noske weigerte sich, gegen die Putschisten vorzugehen.
Die Arbeiter traten sofort am 13. März in einen Generalstreik. Alleine im Ruhrgebiet streikten 300.000 Bergleute. Hier bildete sich die "Rote Ruhrarmee", militärisch gegliedert, mit gewählten Führern. In ihr kämpften Mitglieder der SPD, der USPD und der KPD, aber auch christliche und unorganisierte Arbeiter. Sie besiegten rasch die "Ordnungskräfte" aus Reichswehr und so genannter Sicherungspolizei (SiPo).
In den größeren Städten des Ruhrgebiets und im Bergischen Land übernahmen gewählte "Vollzugsräte" die Macht. Mit heldenhaftem Einsatz und vielen Opfern wurden die Truppen der Putschisten in die Flucht geschlagen. Nach etwa einwöchigem Kampf hatte die "Rote Ruhrarmee" das gesamte Gebiet zwischen Solingen, dem rechten Rheinufer bis zur Lippe im Norden von den militaristischen Verbänden befreit. Kapp flüchtete am 17. März 1920 nach Schweden.
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